Wirtschaft und Schule hängen auf den ersten Blick nicht wirklich eng zusammen. Wir hatten heute dennoch die Möglichkeit im Rahmen des eigentlich wirtschaftsorientierten Tages eine Verbindung zu ziehen und einen tollen Projekttag zu erleben. Als wir heute Morgen leicht nervös die indische Botschafterin sowie den Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport bei uns empfangen durften, wussten wir noch nicht, ob unsere wochenlange Planung so in die Tat umgesetzt werden könnte, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber bereits nach der typisch indischen Begrüßung mit Tikas und dem Entzünden des indischen Leuchters, waren wir uns sicher, dass der Tag ein Erfolg wird.
In der Eröffnungsveranstaltung in unserer Aula haben wir unsere hohen Gäste mit der Junior-Band der Schule empfangen. Anschließend hatten wir die Möglichkeit zum direkten Dialog mit der Botschafterin, bei welchem die Schüler der 11. Klasse verschiedene Fragen zum indisch-deutschen Verhältnis gestellt haben. Anschließend zeigten wir der Botschafterin und dem Minister bei einem kleinen Rundgang durch die Schule das Gebäude, ehrten die Gewinner eines von der Botschaft ausgeschriebenen Malwettbewerbs und weihten die Indien-Ecke in unserer Bibliothek ein.
Doch das eigentliche Programm für alle Schüler begann erst jetzt mit diversen Workshop-Angeboten. Lassen sie mich Ihnen nun ein paar Eindrücke der unterschiedlichen Projekte geben. Unsere Fünftklässler waren im Brühler Garten sportlich aktiv und haben das indische Spiel Kho-Kho kennengelernt. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nun sagen, dass dieses Spiel nicht nur anstrengend ist, sondern auch sehr unterhaltend. Wer indischen Sport treibt, muss auch angemessen indisch verpflegt werden. Dafür waren die Teilnehmer des Workshops „indisch kochen“ verantwortlich. Ein Lehrer unserer Schule hat zusammen mit dem Elternteil eines Schülers die Jugendlichen bei der Zubereitung eines indischen Gerichts angeleitet.
Der sich verbreitende Duft machte unter anderem auch die indischen Dozenten hungrig, die von den Kochkünsten vollkommen überzeugt waren. Einen weiteren Workshop gestalteten Künstlerinnen der IMAGO-Schule Erfurt. Sie zeigten den Schülern, wie man die kunstvolle Körperbemalung Henna am besten auf die eigene Haut bringt. Selber ausprobieren konnten sich auch die Schüler unserer Bläserklassen, die unter Leitung eines indischen Musikers typische Instrumente wie die Sitar kennenlernen und ausprobieren durften. Hier eine kleine Impression. Am heutigen Tag ist uns besonders die Vielfältigkeit Indiens bewusst geworden. Vor allem die Teilnehmer des interkulturellen Trainings erlebten hautnah Einblicke in die indische Kultur. Ein landeskundiger Dozent vermittelte ein Bild des indischen Alltags.
Weitere Workshops waren ein Hindi-Sprachkurs, ein Yogakurs, Bollywood-Tanz, ein interkulturelles Training, indische Kinderserien, sowie ein Workshop über indische Mythen in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Erfurt.
Der heutige Tag war für das Königin-Luise-Gymnasium ohne Frage ein ganz besonderer. Wir sind stolz darauf, dass wir die einmalige Möglichkeit hatten, die indische Botschafterin bei uns begrüßen zu dürfen und möchten uns dafür natürlich bei der Botschaft, aber auch bei der Landesregierung, insbesondere beim Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und Minister Holter, für die Unterstützung bedanken.
Ermöglicht wurden die zahlreichen Workshop-Angebote durch die indische Botschaft Berlin, die LEG Thüringen, die IMAGO-Kunstschule und die Stadtbibliothek Erfurt. Dafür möchte ich mich im Namen der Schülerschaft und der Schule herzlich bedanken.
Ich bin mir sicher, dass den Schülern und Lehrern der heutige Tag lange und gut in Erinnerung bleiben wird und wir einen intensiven Eindruck der indischen Kultur und Lebensweise erhalten konnten.
Linus Mach, Schülersprecher